Sonntag, 2. Oktober 2011

Und weil es so schön war...

...heute gleich noch einmal BAUERNMARKT in Halle/Saale. Fotos gibt es morgen, denn gestern Abend war ich einfach nur breit. Und heute Abend wird das nicht anders sein. Mira unterwegs Den ganzen Tag hatte ich in der prallen Sonne am Spinnrad gesessen, unzählige Male erklärt, wie man spinnt, dass man danach noch zwirnt und wie das denn mit der Haspel funktioniert. Unermüdlich erzählt, woran sich Dornröschen gestochen hat und dass das EBEN NICHT das Spinnrad war. Immer wieder den Scherz gebracht, dass ich mich nicht stechen darf, weil es in hundert Jahren gewiss keinen Prinzen mehr gibt, der mich wach küssen würde. Das Lied "Spinn meine liebe Tochter" wurde mir diesmal nur genau 7 Mal vorgesungen. Dafür behauptete ein blöder alter Kerl, als er mich zwirnen sah: "Die spinnt ja gar nicht richtig. Spinnen tut man aus sowas." Dabei zerrte er das Vlies aus meinem Korb, von dem ich gesponnen hatte, bis die Spulen voll waren und ich zwirnen musste. Und dann, sehr laut, damit es möglichst viele Leute hören: "Das was die hier macht, ist Betrug. Die hat ja schon fertige Fäden." Und dann, mit Aufmerksamkeit heischendem Blick in die Runde, die sich sofort angesammelt hatte: "Ich weiß das. M;eine Schwester hat früher gesponnen, und die konnte das wirklich." Ich sagte dann, ebenso laut: "Und wenn Sie damals genau hingeschaut hätten, dann wüssten Sie, dass Ihre Schwester nach dem Spinnen immer noch gezwirnt hat, damit das Garn haltbarer, dicker und besser ausbalanciert wird." Er behauptete weiterhin, dass ich ja gar nicht spinnen könne, sonst würde ich keine fertigen Fäden ins Rad laufen lassen, bis ihn eine Frau fragte, wer denn wohl diese Fäden gesponnen habe, wenn nicht ich. Was hatte der Knispel nicht für abenteuerlicher Erklärungen, eine schräger als die andere, nur um zu untermauern, dass ich eine Betrügerin sei. Dann war es mir zu bunt und ich sagte: "Gut, wir machen das anders. Sie kommen morgen Vormittag noch mal her, und dann zeigen Sie mir, wie ich Ihrer Meinung nach spinnen soll." Da beugte er sich herüber und sagte ganz leise: "Aber ich kann doch gar nicht spinnen." Hach schön. Denn ich nutzte das aus, indem ich ganz laut verkündete: "Ach, Sie können gar nicht spinnen! Dann tun Sie uns doch den Gefallen, und verkünden Sie nicht solchen Unsinn über das Spinnen, wenn Sie doch selbst gar keine Ahnung davon haben." Da endlich trollte er sich, die Umstehenden lachten ihn aus und ich zeigte dann an der Handspindel, wie der Faden entsteht und warum ich ihn noch verzwirne. Trotzdem hat der Blödmann mir den Abend verdorben, denn der Gedanke an seine Frechheit, laut über den Markt zu brüllen, ich sei eine Betrügerin, das hat mich doch schon sehr beschäftigtMira unterwegs