Montag, 16. August 2010

Mira im Mittelalter

...vom 13. bis 15. August in Eisleben.
Mira im Mittelalter
Der Narr

Mira im Mittelalter

Der Narr

Mira im Mittelalter

Der Narr

Mira im Mittelalter
Noch immer stehe ich unter dem Eindruck dieses gelungenen Mittelalterspektakels. Es war einfach ein wundervolles Wochenende.
Mein erster echter Mittelaltermarkt, an dem ich nicht nur als Besucher teilgenommen habe. Es gab wohl schon einmal eine "Kostprobe" im vergangenen Sommer beim Schlossfest in Merseburg, denn damals standen wir auf dem Domplatz, wo das mittelalterliche Dorf von Heureka aufgebaut war, kamen in den genuss der herrlichen Musik der Dudelsäcke, Trommeln und der Harfe. Auch damals war "passende" Kleidung gefordert, jedoch keine echte Gewandung, so dass ich mit meinen karierten Marktröcken auftrat und, wie mir nicht erst heute klar wird, ein recht unvorteilhaftes Bild meinerselbst abgab. Auch Csillas gelb-blauer Marktstand passte damals nicht wirklich ins Ambiente, und dass sie ihn mir am Samtag Abend über dem Kopf abbaute und ich am Sonntag dann unter einem Marktschirm saß, den mir Elke in aller Schnelle geliehen hatte, machte den Stand nicht authentischer.
Diesmal aber war alles anders. Ich hatte ein richtiges Kleid [auch wenn mir das grüne leider nicht passte, so dass ich aus hellem Stoff nach ebendiesem Schnitt das gute Stück nähte, das ihr auf den Fotos seht]. Ich hatte auch einen passenden Stand, der mir leider nicht gehört, sondern vom Veranstalter gestellt wurde. Ich hatte nur die Waren dabei, die ins Mittelalter passten. Und Eisleben ist eine Stadt, wie geschaffen für Mittelaltermärkte.
Sehr gut organisiert war alles. Die Beleuchtung passte. Tolle Mittelaltergruppen sorgten für Abwechslung mit Ritterspielen, Schaukämpfen, Gerichtstag, mehreren Feuershows, die die Nacht zum Strahlen brachten. Spielleute zogen herum, der Narr trieb allerlei Schabernack, von der Bäckerei her roch es nach Holzfeuer, ein Geruch, der für mich zum Markt einfach dazu gehört.
Schon vorher hatte ich verkündet, selbst wenn ich nicht einen Strang Wolle verkaufe, würde ich das Fest genießen und es dann als den Urlaub werten, den ich mir in diesem Jahr wieder nicht leisten konnte.
So kam es dann auch. Ich habe tatsächlich nicht einen Strang verkauft. Stattdessen gefühlte 10.000 Mal erklärt, dass sich Dornröschen nicht an einem Spinnrad gestochen hat, sondern an einer Spindel. Hab gezeigt, wie diese beschaffen war. Hab Wissenswertes über Schafrassen und deren Wolle verbreitet und demonstriert [zumindest über die Rassen, deren Wolle ich dabei hatte]. Manche wollten auch etwas über die Pflanzenfärberei wissen und eine Frau war sehr erstaunt, dass Johanniskraut gelbe und grüne Wolle gibt, weil es, wenn sie es mit Öl ansetzt, immer rot färbt. Und immer wieder wurde ich gefragt, was ich denn dann mit der vielen gesponnenen Wolle anfange, die könne ich doch gar nicht alle selbst verstricken. Ähm, was meinten diese Leute wohl, warum man auf den Markt geht und einen Stand betreibt? Das war ein wenig seltsam.
Ansonsten habe ich viele sehr interessante Menschen kennen gelernt, gute und wichtige Tipps für künftige Mittelaltermärkte erhalten und wurde bereits zu zwei weiteren Festen eingeladen. Zumindest für das eine brauche ich definitiv ein Wintergewand, denn im November würde ich in meinem Kleid mit der dünnen Chemise darunter jämmerlich frieren.
Also bin ich jetzt in Gedanken auch schon bei den nächsten Märkten und Festen. Ich freu mich.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Da treibst Du Dich in meiner Heimatstadt herum, na wenn ich das gewusst hätte, liebe Mira.
Schön schaut es aus. Ich wünsche Dur viel Glück.
LG
Christine

Unknown hat gesagt…

Und immer wieder wurde ich gefragt, was ich denn dann mit der vielen gesponnenen Wolle anfange, die könne ich doch gar nicht alle selbst verstricken. Ähm, was meinten diese Leute wohl, warum man auf den Markt geht und einen Stand betreibt? Das war ein wenig seltsam.


tja die Mansfelder sind manchesmal etwas eigen, liebe Mira.
Da fällt mir gerade ein, unterhalb des Marktes, in der querverlaufenden Straße ist ein toller Laden mit viel Krimskrams